Kenne deine Krise
Dieses Toolkit wurde entwickelt, um das Verständnis junger Menschen für die Klimakrise zu vertiefen und dabei sowohl globale als auch lokale Perspektiven auf Umweltprobleme zu beleuchten. Es verbindet interaktive Methoden mit reflektierenden Übungen und befähigt die Teilnehmenden, sich eine nachhaltige Zukunft vorzustellen und aktiv Maßnahmen zu ergreifen, die auf sozialer und ökologischer Gerechtigkeit basieren.
Überblick über die Toolkits ▼
Behandelte Themen oder Fragestellungen
- Fakten zur Klimakrise
- Weltverteilung von Bevölkerungen, CO2-Emissionen, Armut und Reichtum
- Klimagerechtigkeit auf internationaler und innerstaatlicher Ebene
- Die Vorstellung von einer besseren Zukunft
- Storytelling
Ziel der Aktivitäten
Die Herausforderungen der Klimakrise betreffen besonders die junge Generation. Die vorgeschlagenen Methoden sollen junge Menschen dabei unterstützen, zu gut informierten und verantwortungsbewussten Weltbürger:innen zu werden. Sie sollen lernen, Entscheidungen zu treffen und zu handeln – und zwar so, dass ihre Werte für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit sichtbar werden.
Lernziele
- Aktuelles Wissen über den Klimawandel und seine Folgen gewinnen.
- Lernen, Informationen zu Umweltthemen kritisch zu prüfen und zu verstehen.
- Besser darin werden, gute Entscheidungen für das eigene Leben und die Zukunft zu treffen.
- Verstehen, warum unser Handeln – allein und gemeinsam – wichtig im Kampf gegen den Klimawandel ist.
Zielgruppe
15-30 Jahre alt
Kurze Zusammenfassung der eingesetzten aktiven und partizipativen Methoden
- Gruppenarbeit, Diskussion und Dialog
- Interaktives Spiel
- Perspektivwechsel
- Zukunftsvision
Checkliste für Qualitätsstandards
✅ Inklusion und Vielfalt: Die Aktivität steht allen jungen Menschen offen – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem sozialen Hintergrund.
✅ Respekt: Die Teilnehmenden lernen, andere Menschen sowie unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen zu respektieren, auch wenn diese von den eigenen abweichen.
✅ Nachhaltigkeit: Die Aktivität fördert Verhaltensweisen und Praktiken, die die Umwelt schützen und langfristig nachhaltig wirken.
✅ Persönliches Wachstum: Sie bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Talente und Leidenschaften zu entdecken, sich persönlich weiterzuentwickeln und berufliche Perspektiven zu erkunden.
✅ Aktive Bürgerschaft: Die Aktivität stärkt das Bewusstsein für gesellschaftliches Engagement und ermutigt junge Menschen, sich aktiv in ihre Gemeinschaft einzubringen.
✅ Grüne Werte in der Karriere: Die Aktivität vermittelt die Bedeutung grüner Werte im Berufsleben und ermutigt dazu, umweltfreundliche Arbeitsweisen zu fördern.
Sie regt dazu an, ökologische Prinzipien im Berufsleben zu berücksichtigen und umweltfreundliche Arbeitsweisen zu fördern.
Aktivität 1
GLOBAL CLIMATE 'PUB-QUIZ'
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Alkoholfreie Getränke
- Kleiner Preis für die gewinnende Gruppe
- Gedruckte Kopien der Quizze (zwei Kopien jedes Quiz) HERUNTERLADEN
- Antwortbogen HERUNTERLADEN
- Stifte
Beschreibung der Aktivität:
Teile die Teilnehmer:innen am besten in zwei Gruppen auf. In den Gruppen arbeiten jeweils drei Leute in Teams – das ist praktisch, weil die Quizfragen manchmal echt knifflig sein können. Jedes Team hat 15 Minuten Zeit für jedes Quiz. Die Teilnehmer:innen dürfen das Internet nutzen, um Antworten zu finden. Als Moderator:in solltest du dich mit den Quizthemen gut auskennen. So kannst du Diskussionen begleiten und bei Unklarheiten weiterhelfen.
Aktivität 2
WELTVERTEILUNGSSPIEL
Das Weltverteilungsspiel bietet einen Einstieg in die Themen soziale Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Schilder für die Kontinente/Regionen HERUNTERLADEN
- Weltkarte (vorzugsweise eine Gall-Peters-Projektion, die den Größen der Kontinente entspricht)
- Stücke von fair gehandelter Schokolade
- CO2-Wolken in der Anzahl der Teilnehmer:innen HERUNTERLADEN
- Ausdrucke von drei Verteilungstabellen HERUNTERLADEN
Beschreibung der Aktivität:
Die Klimakrise betrifft die ganze Welt. Im Jahr 2015 einigten sich politische Entscheidungsträger:innen und Wissenschaftler:innen in Paris darauf, die globale Erderwärmung auf maximal 1,5 °C zu begrenzen – ein Ziel, das zunehmend schwieriger zu erreichen ist. Alle Staaten, Wirtschaftsbereiche und auch wir als Einzelpersonen müssen zur nötigen Veränderung beitragen! Aber wie sieht die aktuelle Lage eigentlich aus? Wie viele Menschen leben auf der Erde? Wo leben sie? Welche Länder stoßen die meisten Treibhausgase aus? Und wie sind Reichtum und Armut global verteilt?
Diesen und weiteren Fragen gehen wir gemeinsam in diesem Spiel auf den Grund.
Trainer:in verteilt Schilder mit den Namen von Kontinenten und Weltregionen. Jede Person hält ein Schild und repräsentiert damit eine bestimmte Region der Welt.
Anschließend versuchen alle gemeinsam, die entsprechenden Kontinente und Regionen auf einer Weltkarte zu finden. Ein Hinweis zur Einordnung Russlands: Obwohl Russland geografisch überwiegend zu Asien gehört, wird es in diesem Spiel gemeinsam mit Europa dargestellt. Grund dafür ist, dass rund 94 % der russischen Bevölkerung im europäischen Teil des Landes leben und das Land wirtschaftlich stärker mit Europa verbunden ist.
Teil 1: Verteilung der Weltbevölkerung
- Zum Einstieg positionieren sich die Teilnehmer:innen auf der Weltkarte bei den jeweiligen Kontinenten oder Regionen. So entsteht ein erstes Bild davon, wie sie die Verteilung der Weltbevölkerung einschätzen.
- Frag die Gruppe, wie viele Menschen aktuell auf der Erde leben. Falls Unterstützung gebraucht wird, können auch Hinweise helfen wie: „Wie viele Menschen leben ungefähr in eurem Land oder auf eurem Kontinent?
- Wenn ihr eine Schätzung abgegeben habt, vergleicht sie mit der tatsächlichen Weltbevölkerung (siehe Weltbevölkerungstabelle)
- Zähle alle Teilnehmer:innen und finde anhand der Bevölkerungsübersicht heraus, wie viele Millionen Menschen jede Person hier repräsentiert. Bildet gemeinsam die gesamte Weltbevölkerung ab.
- Bitte die Teilnehmenden, sich auf die „Kontinente“ zu verteilen, entsprechend ihrer Einschätzung zur Verteilung der Weltbevölkerung.
- Sobald alle verteilt sind, weise jede Gruppe an, zu berechnen, wie viele Einwohner sie repräsentiert. Ermutige sie, ihren Platz zu wechseln, wenn sie möchten.
- Wenn alle mit der Verteilung zufrieden sind, lies die korrekte Verteilung laut vor (beziehe dich auf die Bevölkerungstabelle). Erlaube einigen Teilnehmenden (die Gruppe entscheidet, wer) sich erneut umzustellen, um die Darstellung zu korrigieren.
- Reflexionsrunde: Führe eine Reflexionsrunde durch. Frage, was den Teilnehmenden bekannt war und was sie überrascht hat.
Teil 2: Verteilung der CO2-Emissionen
- Gib jeder Person eine Wolke, die einen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen repräsentiert (verweise auf die Tabelle zur genauen Verteilung der CO2-Emissionen). Alle Wolken zusammen stehen für 100 % der globalen Emissionen. Bitte die Teilnehmenden, die Wolken auf den Boden neben das Schild ihres Kontinents oder ihrer Region zu legen, je nachdem, wie sie die Verteilung der weltweiten CO2-Emissionen einschätzen.
- Wenn alle mit der Verteilung zufrieden sind, lassen die Teilnehmenden zu ihren „Bevölkerungs“-Plätzen zurückkehren. Dort geben sie erneut an, wie viele sie sind und wie viele Emissionen sie verursachen. Ermutige sie, die Wolken bei Bedarf noch einmal neu zu verteilen.
- Vergleiche gemeinsam mit der Gruppe die geschätzten Anteile mit der tatsächlichen Verteilung aus der Tabelle.
- Verteile die Wolken erneut, falls nötig, um den korrekten Anteil der weltweiten Emissionen pro Kontinent/Region abzubilden.
- Reflexionsrunde: Mögliche Diskussionsfragen: Welche Rolle spielen globale CO2-Emissionen in der Klimakrise und im Klimaschutz? Wie hängen Bevölkerung und Emissionen zusammen? Warum produzieren manche Kontinente/Regionen mehr Treibhausgase als andere? Wie spiegeln sich die europäischen Emissionszahlen in unserem Lebensstil wider? Wo werden die Konsumgüter produziert, die wir hier nutzen?
Teil 3: Verteilung von Reichtum und Armut
- Zum Abschluss wiederholen alle Gruppen noch einmal, welchen Kontinent sie vertreten und wie viele Menschen sie symbolisieren.
- Jede:r Teilnehmende bekommt ein Blatt Papier mit einem Stück Schokolade. Dieses steht symbolisch für den Anteil am weltweiten Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Schokolade darf zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegessen werden.
- Wie in der vorherigen Runde platzieren die Teilnehmenden ihre Schokoladenstücke neben die jeweiligen Schilder der Kontinente oder Regionen – so, wie sie glauben, dass Reichtum und Armut weltweit verteilt sind.
- Anschließend geben die Vertreter:innen der einzelnen Kontinente an, wie viele Menschen sie darstellen, wie viele Emissionen sie repräsentieren und wie viele Schokoladenstücke ihre Gruppe erhalten hat.
- Nun wird gemeinsam die Einschätzung mit den tatsächlichen Daten aus der Tabelle zur globalen Verteilung verglichen. Die Schokoladenstücke werden gegebenenfalls neu verteilt, um die reale Verteilung von Reichtum widerzuspiegeln.
- Zum Abschluss teilen die Teilnehmenden die Schokolade, die ihrer Gruppe zugeteilt wurde, untereinander auf und dürfen sie gemeinsam essen.
- Reflexionsrunde:
Im Anschluss an die Verteilung findet eine gemeinsame Reflexion statt. Die Trainer:in stellt Fragen wie: Hat wirklich jede:r ein Stück Schokolade bekommen? Wie hat die Schokolade geschmeckt – besonders, wenn man wenig oder keine bekommen hat? Wie viele Stücke hatte jede Gruppe – und wie hat sich das angefühlt? Wie fühlt es sich an, wenn man genug hat – oder eben nichts?Was könnten die Ursachen für die ungleiche Verteilung von Emissionen und Reichtum sein? Was müsste sich ändern, damit unsere Welt gerechter wird?
Aktivität 3
EINE ANDERE PERSPEKTIVE AUF DIE KLIMAKRISE
Diese Aktivität fordert die Teilnehmenden dazu heraus, unterschiedliche Perspektiven auf die Klimakrise zu erkunden, ihr kritisches Denken zu schärfen und ein tieferes Verständnis für globale Herausforderungen zu entwickeln,
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- 2 Bilder HERUNTERLADEN
- Stifte und Papier oder Flipchartmarker und Flipcharts
Beschreibung der Aktivität:
Die Fotoanalyse im Bildungsbereich fördert kritisches Denken und Engagement, indem sie Lernende dabei unterstützt, visuelle Inhalte zu beobachten und zu interpretieren. Dies ist besonders wirkungsvoll bei der Auseinandersetzung mit Themen wie Klimagerechtigkeit. Anhand von Bildern können Lernende Umweltprobleme und ihre sozialen Auswirkungen in Verbindung bringen. Dies führt zu einem tieferen Verständnis und mehr Empathie.
Teil 1
Bevor es losgeht, kannst du die Teilnehmenden z. B. durch kurze Impulse oder eine Austauschrunde in das Konzept der Klimagerechtigkeit einführen. Stelle dabei die Frage: „Wer ist am stärksten betroffen, und wer trägt die Verantwortung?”
Teile die Gruppe anschließend in zwei Kleingruppen auf. Jede Gruppe erhält ein Bild. Gemeinsam diskutieren sie, welche Formen von Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit im Bild dargestellt werden. Danach überlegen sie, was man tun könnte, um die dargestellte Ungerechtigkeit zu bekämpfen oder zu verhindern. Die Ideen werden auf einem Plakat oder Flipchart gesammelt.
Macht eine Pause vor dem nächsten Teil der Aktivität
Teil 2
Schritt 1: Fotoauswahl
Die Trainerin sammelt im Vorfeld mehrere ausdrucksstarke Fotos von Klimaaktivist:innen – bei Demonstrationen, Reden, Aktionen oder im Alltag – und zeigt diese im Plenum.
Die Teilnehmenden wählen in Kleingruppen jeweils ein Bild aus, das sie besonders anspricht oder neugierig macht.
Schritt 2: Bildanalyse (15 Min.)
Die Gruppen analysieren ihr gewähltes Foto anhand folgender Leitfragen:
- Was seht ihr auf dem Bild?
- Welche Emotionen oder Botschaften vermittelt das Bild?
- Was könnte über die abgebildete Person oder Situation ausgesagt werden?
- Welche Hinweise findet ihr zur Region oder zum lokalen Kontext?
Schritt 3: Bildrekonstruktion und Präsentation
Im Plenum tauschen sich die Gruppen kurz über ihre Bilder aus.
Anschließend rekonstruieren die Gruppen ihr Foto, indem sie die Szene nachstellen – inklusive Körperhaltungen, Mimik, Plakaten, Kleidung oder Requisiten.
Gib den Gruppen ausreichend Zeit für die Vorbereitung.
Schritt 4: Zum Abschluss präsentieren die Gruppen ihre nachgestellten Bilder vor der Klasse. Sie machen gegenseitig Fotos davon, um die Ergebnisse festzuhalten.
Aktivität 4
KLIMA-AKTIVIST:INNEN: EINSATZ FÜR WELTWEITE KLIMAGERECHTIGKEIT
Diese Aktivität stellt Klimaaktivist:innen aus verschiedenen Teilen der Welt vor. Ihre Geschichten zeigen, wie Menschen sich weltweit für Klimagerechtigkeit einsetzen und welchen Einfluss ihr Handeln haben kann.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Ein gedrucktes Foto von Greta Thunberg oder ein digitales Gerät, um das Bild zu zeigen. HERUNTERLADEN und Drucken M6
- Kurzprofile von Klimaaktivist:innen HERUNTERLADEN und Drucken M7
- Arbeitsblätter zu Klimaaktivist:innen HERUNTERLADEN und Drucken M8
- Geräte mit Internetzugang
- Atlas oder Zugang zu einer Online-Karte
- Materialien zum Basteln von Plakaten (A1-Papier, Stifte, Scheren, Kleber)
- Computer und Projektor (optional)
Beschreibung der Aktivität:
Schritt 1: Zeige der Gruppe ein Foto von Greta Thunberg (M6). Stelle der Gruppe anschließend die Frage: „Was wisst ihr über sie?” Erkläre dann kurz, dass Greta eine Klimaaktivistin aus Schweden ist. Sie begann damit, freitags allein vor dem schwedischen Parlament zu demonstrieren. Damit wollte sie auf die Klimakrise aufmerksam machen. Aus ihrem Protest entstand die weltweite Bewegung „Fridays for Future“.
Schritt 2: Erkläre, dass Greta nicht allein ist. Weltweit setzen sich viele junge Menschen für Klimagerechtigkeit und wirksamen Klimaschutz ein.
Gruppenarbeit (60 Min.)Schritt 1: Die Teilnehmer:innen arbeiten in Kleingruppen. Jede Gruppe erhält vom*von der Trainer:in ein Profil eines Klimaaktivisten bzw. einer Klimaaktivistin (M7) sowie eine Kopie des dazugehörigen Arbeitsblatts (M8)..
Schritt 2: Die Materialien enthalten Porträts folgender Personen, die sich auf unterschiedliche Weise für Klimagerechtigkeit einsetzen:
-
Autumn Peltier (Canada)
- Vanessa Nakate, Uganda
-
Luisa Neubauer (Germany)
-
Licypriya Kangujam (India)
-
Xiye Bastida (Mexico/USA)
- Helena Gualinga, Ecuador
-
Ayakha Melithafa (South Africa)
- Neeshad Shafi, Katar
Hinweis: Weltweit gibt es unzählige Klimaaktivist:innen. Die Auswahl einiger weniger Beispiele ist daher immer ein Stück weit willkürlich. Bei dieser Aktivität war das Hauptkriterium, Personen aus verschiedenen Regionen der Welt einzubeziehen. Selbstverständlich können Trainer:innen die Beispiele ergänzen oder austauschen, etwa durch eine Person aus dem eigenen Land.
Schritt 3: Die Gruppen recherchieren die Aktionen ihres zugeteilten Klimaaktivisten bzw. ihrer Klimaaktivistin im Kampf gegen die Klimakrise sowie Informationen über das Herkunftsland der Person.
Verfügen die Teilnehmenden über ausreichende digitale Fähigkeiten und Englischkenntnisse und steht die nötige Technik zur Verfügung, können sie eigenständig im Internet recherchieren. Dabei können sie die Social-Media-Profile der Aktivist:innen (z. B. Twitter oder Instagram) besuchen oder sich Videos von Reden bei Klimakonferenzen auf YouTube ansehen.
Schritt 4: Ist eine eigene Recherche nicht möglich oder fehlt die technische Ausstattung, bringt die Trainerin oder der Trainer vorbereitete Ausdrucke mit Informationen zu den Aktivist:innen mit. Die Teilnehmenden arbeiten dann mit diesen Materialien.
Schritt 5: Die Teilnehmenden bereiten eine kurze Präsentation vor. Sie stellen die wichtigsten Fakten zu ihrem Aktivisten bzw. ihrer Aktivistin vor und berichten über interessante Ergebnisse ihrer Recherche. Die Trainerin kann die Form der Präsentation vorgeben oder den Teilnehmenden die Freiheit lassen, kreativ zu werden – beispielsweise mit einem Plakat oder einer digitalen Präsentation.
Präsentation (20 Min.)Jede Gruppe hält eine kurze Präsentation (ca. fünf Minuten, abhängig von der Anzahl der Gruppen), um der gesamten Klasse ihre interessantesten Ergebnisse vorzustellen.
Reflexion über das Gelernte (5 Min.)Die Gruppe reflektiert gemeinsam die Aktivität. Die Trainerin kann folgende Fragen stellen, um die Diskussion zu fördern:
- Welche Gemeinsamkeiten haben die Aktivist:innen?
- Worin unterscheiden sie sich?
- Für welche Anliegen setzen sie sich ein und warum?
- Auf welche Weise engagieren sie sich?
- Was hat euch besonders überrascht oder beeindruckt?
- Welche Aktivitäten der Aktivist:innen findet ihr ansprechend, welche weniger?
- Kennt ihr noch weitere Klimaaktivist:innen?
Credits:
- Die Idee zu dieser Übung stammt von EduSkills+Reflections (2023): Arbeiten für Klimagerechtigkeit – weltweit. Seite 7 doch sie wurde weiterentwickelt und angepasst.
Aktivität 5
ÖKOLOGISCHES HANDDRUCK-MEMORY
Diese Aktivität erklärt das Konzept des ökologischen Handabdrucks, zeigt positive Umweltaktionen auf und macht den Unterschied zum ökologischen Fußabdruck deutlich.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Gedruckte und laminierte Memory-Karten HERUNTERLADEN
Beschreibung der Aktivität:
Diese Memory-Aktivität vertieft das Verständnis des „ökologischen Handabdrucks“ und macht den Unterschied zum individuellen ökologischen Verhalten deutlich.
Ökologischer Fußabdruck beschreibt die Umweltauswirkungen, die eine Person oder Gemeinschaft durch ihren Lebensstil und ihr Verhalten verursacht.
Ökologischer Handabdruck ist das Gegenstück zum ökologischen Fußabdruck. Er zeigt die positiven Handlungen einer Person zugunsten der Umwelt und geht somit über die reine Verringerung des eigenen Fußabdrucks hinaus. Wenn viele Menschen solche Taten vollbringen, kann der Handabdruck größer sein als der Fußabdruck.
Schritt 1: Trainer:in fragt, ob jemand die Begriffe „ökologischer Fußabdruck” und „ökologischer Handabdruck” kennt und sie kurz erklären kann. Je nach Reaktion der Teilnehmenden ergänzt die Trainerin die Erklärung. Anschließend werden Kleingruppen gebildet. Die Anzahl der Kleingruppen richtet sich nach der Anzahl der verfügbaren Memory-Sets, da jede Kleingruppe ein Set benötigt.
Schritt 2: Innerhalb jeder Kleingruppe bilden die Teilnehmenden mindestens zwei Teams. Die Memory-Karten werden verdeckt in zwei Reihen ausgelegt: eine Reihe mit Fußabdruck-Aktionen und eine Reihe mit Handabdruck-Aktionen.
Schritt 3: Ein Team deckt jeweils eine Karte aus jeder Reihe auf. Stimmen die Karten überein, das heißt, handelt es sich um eine Fußabdruck- und eine Handabdruck-Aktion zum gleichen Thema, erklärt das Team den Unterschied zwischen den beiden Aktionen. Wenn die Kleingruppe mit der Erklärung einverstanden ist, darf das Team die Karte behalten. Das andere Team ist dann an der Reihe. Stimmen die Karten nicht überein, werden sie wieder verdeckt und das andere Team ist an der Reihe. Am Ende gewinnt das Team mit den meisten Paaren.
Bei Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Kleingruppen kann Trainer:in hinzugezogen werden.
Reflexion (5–10 Minuten):Nach dem Spiel überprüft die Trainerin oder der Trainer, ob alle Teilnehmenden den Unterschied zwischen ökologischem Fußabdruck und ökologischem Handabdruck verstanden haben.
Tipps für Jugendbetreuer:innen:
- Achtung; roter Hering! Eine Karte gehört nicht zu einem Paar. Die Aussage „Ich organisiere eine Kleidertauschparty“ wird häufig fälschlicherweise als Handabdruck-Aktion verstanden, da viele Menschen Kleidertauschpartys veranstalten. Einzelne Kleidertauschpartys führen jedoch nicht zu dauerhaften Veränderungen. Deshalb stellt diese Karte keine Handabdruck-Kampagne dar. Damit es sich um eine Handabdruck-Kampagne handelt, müsste die Kleidertauschparty zu einer dauerhaften Struktur für den nachhaltigen Umgang mit Kleidung werden. Die Teilnehmenden sollen diese Karte nutzen, um den Unterschied zwischen Fußabdruck- und Handabdruck-Kampagnen besser zu verstehen.
Credits:
- Die Idee zu dieser Übung stammt von Germanwatch e.V. (2022): Transformative Bildung mit dem Handabdruck. 20 Praxismethoden für unterschiedliche Zielgruppen. Seite 20-21 (Deutsch) doch sie wurde weiterentwickelt und angepasst.
Aktivität 6
DIALOG DURCH DIE ZEIT
In dieser Übung stellen sich die Teilnehmenden vor, wie sie Nachrichten durch die Zeit senden und empfangen – von der heutigen Welt in eine nachhaltigere Zukunft im Jahr 2050. Anstatt direkt zu sprechen, schreiben sie sich symbolische Briefe. Das gibt ihnen Zeit, in Ruhe über ihre Gedanken und Gefühle nachzudenken und diese auszudrücken.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Flipchart
- Zwei Stuhlkreise,
- So viele Kuverts, wie Teilnehmer:innen
- Papier und Stifte
- Eine beruhigende Musik
Beschreibung der Aktivität:
Die Gruppe wird in zwei Teile aufgeteilt. Beide Gruppen setzen sich am besten so, dass sie sich nicht direkt sehen.
Gruppe A vertritt die Zukunft – die Welt im Jahr 2050.
Sie schreiben Briefe an die Menschen aus der Gegenwart.
Die Anleitung für diese Gruppe könnte so lauten: „Schließt die Augen und stellt euch vor: Es ist das Jahr 2050. Ihr seid älter und lebt in einer Welt, in der viele Probleme gelöst wurden. Die Gesellschaft ist gerechter und umweltfreundlicher geworden. Ihr seid stolz auf das, was eure Generation erreicht hat. Denkt darüber nach:
- Wie sieht euer Alltag im Jahr 2050 aus?
- Was hat sich verändert?
- Welche Ideen, Werte oder neuen Erfindungen haben geholfen?
- Was möchtet ihr den Menschen von heute mit auf den Weg geben? Habt ihr Hoffnung, Ratschläge oder Ermutigung?“
Gruppe B vertritt die Menschen im Jahr 2025, also unsere Welt heute.
Die Teilnehmenden schreiben einen Brief an eine Person, die im Jahr 2050 lebt.
Anleitung für Gruppe B „Schließt die Augen. Stellt euch vor: Ihr lebt im Jahr 2025. Ihr merkt: Die Welt muss sich verändern – beim Klima, in der Gesellschaft und in der Arbeitswelt. Ihr wollt helfen, aber ihr wisst noch nicht genau wie. Die Zukunft ist ungewiss. Jetzt stellt euch vor, ihr könnt einer Person im Jahr 2050 schreiben. Was würdet ihr sagen?“ Denkt beim Schreiben an:
- Was ihr wünscht oder befürchtet für die Zukunft?
- Welche Veränderungen wollt ihr unterstützen oder beginnen?
- Was möchtet ihr Menschen aus dem Jahr 2050 fragen?
- Welche Versprechen oder Vorsätze könnt ihr heute geben?
Wenn alle mit dem Schreiben fertig sind, lade sie ein, ihren Brief in einen Umschlag zu stecken und ihn an dem Platz abzulegen, an dem sie gesessen haben. Anschließend sollen sie sich schweigend im Raum bewegen.
Nun nimmt jede Person aus Gruppe A zufällig einen Brief von einer Person aus Gruppe B und umgekehrt. Sie öffnen den Brief und nehmen sich einen Moment Zeit zum Lesen. Nehmen Sie sich 3–5 Minuten Zeit.
Anschließend versammeln sich alle in einem Kreis. Fordere die Teilnehmenden auf, über die Aktivität zu reflektieren, z. B. mit Fragen wie:
- Was hat euch in eurem Brief überrascht?
- Wofür fühlen Sie sich verantwortlich – als Person der Zukunft/Gegenwart?
- Was würden Sie sich von diesem Austausch merken wollen?
- Habt ihr eure Werte in der Botschaft eures Partners wiedergefunden?
Optional kannst du ein Flipchart oder ein kollektives Wandbild verwenden, an das die Teilnehmenden ihre Briefe heften können. Sie können Kommentare zu den Briefen, Veränderungen oder Verpflichtungen hinzufügen, die sie weitergeben möchten.