Chancen abbilden
Diese Ressource unterstützt Jugendarbeiter:innen dabei, junge Menschen dazu zu befähigen, nachhaltige Jobmöglichkeiten und wichtige Ressourcen in ihrer Umgebung zu erkennen. Durch gemeinsames Kartieren und das Kennenlernen verschiedener Berufswege erwerben die Teilnehmenden Wissen und Fähigkeiten, um eine Karriere mit sozialer und ökologischer Verantwortung einzuschlagen.
Überblick über die Toolkits ▼
Behandelte Themen oder Fragestellungen
- Energizer
- Definition eines Green Jobs
- Erstellung einer gemeinsamen Karte nachhaltiger Job- und Ausbildungsangebote sowie anderer hilfreicher Ressourcen
Ziel der Aktivitäten
Lernziele
- Die Teilnehmenden machen berufliche Möglichkeiten in ihrem lokalen und regionalen Umfeld ausfindig, die mit Prinzipien der Nachhaltigkeit vereinbar sind.
- Die Teilnehmenden lernen, vorhandene Bildungs-, Arbeits- und Unterstützungsangebote kritisch zu hinterfragen und ihr Potenzial für klimafreundliche und nachhaltige berufliche Perspektiven einzuschätzen.
- Die Teilnehmenden erkennen, wie ökologische und soziale Verantwortung mit ihrer beruflichen Entwicklung zusammenhängen.
- Die Teilnehmenden reflektieren ihre Wertvorstellungen und Interessen im Hinblick auf nachhaltige Berufsmöglichkeiten und überlegen, wie sie ihr Handeln entsprechend ausrichten können.
Zielgruppe
15-30 Jahre
Kurze Zusammenfassung der eingesetzten aktiven und partizipativen Methoden
- Spielerischer Ansatz
- Selbstreflexion
- Gruppenarbeit, Diskussion und Reflexion
Checkliste für Qualitätsstandards
✅ Inklusion und Vielfalt: Die Aktivität steht allen jungen Menschen offen – unabhängig von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft, ihrer Religion, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrem sozialen Hintergrund.
✅ Respekt: Die Teilnehmenden lernen, andere Menschen sowie unterschiedliche Sichtweisen und Meinungen zu respektieren, auch wenn diese von den eigenen abweichen.
✅ Ökologische Nachhaltigkeit: Die Aktivität fördert Verhaltensweisen und Praktiken, die die Klima und Umwelt schützen und langfristig nachhaltig wirken.
✅ Persönliche Entwicklung: Sie bietet jungen Menschen die Möglichkeit, ihre Talente und Leidenschaften zu entdecken, sich persönlich weiterzuentwickeln und berufliche Perspektiven zu erkunden.
✅ Global Citizenship und Mitgestaltung: Die Aktivität stärkt das Bewusstsein für gesellschaftliches Engagement und ermutigt junge Menschen, sich aktiv in ihre Gemeinschaft einzubringen.
✅ Grüne Werte in der Karriere: Die Aktivität vermittelt die Bedeutung grüner Werte im Berufsleben und ermutigt dazu, umweltfreundliche Arbeitsweisen zu fördern.
Sie regt dazu an, ökologische Prinzipien im Berufsleben zu berücksichtigen und umweltfreundliche Arbeitsweisen zu fördern.
Aktivität 1
ALLE VON EUCH, DIE….
Bei diesem Energizer setzen sich die Teilnehmenden mit ihren eigenen Interessen und Werten auseinander. Durch den Austausch in der Gruppe entdecken sie Gemeinsamkeiten mit anderen, beispielsweise in Bezug auf Erfahrungen, Eigenschaften oder persönliche Überzeugungen. Die Aktivität fördert das Gemeinschaftsgefühl, regt zur Reflexion an und schafft eine wertschätzende Lernatmosphäre.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Ausreichend Raum für die Durchführung der Aktivität
- 10-15 im Voraus vorbereitete Aussagen, die für die Gruppe passen
Beschreibung der Aktivität:
Alle Teilnehmenden stellen sich in einer Reihe auf. Die Moderation liest nacheinander die vorbereiteten Aussagen vor (z. B. „Ich arbeite gerne im Team“ oder „Ich interessiere mich für Umweltschutz“).
Wer der Aussage zustimmt, macht einen Schritt nach vorne.
Danach können Reflexionsfragen gestellt werden: z. B.: „Warum hast du zugestimmt?“ „Gab es eine Aussage, bei der du gezögert hast?“ „Was hast du bei anderen beobachtet?“
Beispiele für Aussagen:
- Tretet einen Schritt vor, wenn ihr…
- darüber nachgedacht habt, mit dem Fleischessen aufzuhören.
- wiederverwendbare To-Go-Becher benutzt.
- bereits eine Lehre abgeschlossen habt.
- wisst, woher euer T-Shirt stammt.
Aktivität 2
WAS IST EIN GREEN JOB?
Diese Aktivität soll den Teilnehmer:innen helfen, ein umfassendes Verständnis dafür zu entwickeln, was einen 'Green Job' ausmacht, einschließlich der entsprechenden ökologischen und sozialen Standards, die bei der Bestimmung helfen können.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Haftnotizen
- Papier
- Stifte
- Plakatkarton
- Checkliste zur Auswahl dessen, was auf die „Karte der Möglichkeiten“ kommt HERUNTERLADEN
Beschreibung der Aktivität:
Ein Green Job ist ein Beruf, der aktiv zum Schutz des Klimas und der Umwelt beiträgt – zum Beispiel durch klimafreundliche Produktion, Energieeffizienz, Stärkung erneuerbarer Energien oder nachhaltige Dienstleistungen. Green Jobs gibt es in allen Branchen: Handwerk, Technik, Pflege, Landwirtschaft, IT und sogar in der Mode! Wichtig ist: Nicht nur, was man arbeitet, sondern wie.
Um Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten für Green Jobs in der lokalen Umgebung ausfindig zu machen, brauchen die Teilnehmenden ein gutes Verständnis davon, was unter dem Konzept verstanden wird bzw. was in der Gruppe dafür definiert wird.
Zum Einstieg stellt die Moderation folgende Frage:
„Was kommt euch in den Sinn, wenn ihr ‚Green Job‘ hört?“
Die Teilnehmenden teilen ihre Ideen entweder in einer offenen Runde oder schreiben sie auf Haftnotizen, die anschließend an einem Plakat gesammelt werden.
Im nächsten Schritt wird die Gruppe in Kleingruppen aufgeteilt. Jede Gruppe denkt nun weiter nach:
Welche Merkmale, Prinzipien oder Arbeitsweisen machen einen Job, ein Unternehmen oder eine Branche nachhaltig– oder zumindest nachhaltiger als andere?
Dabei ist es wichtig, sowohl ökologische als auch soziale Aspekte zu berücksichtigen.
Zur Inspiration können die konkreten Beispiele aus dem Toolkit 3 (Werte der Nachhaltigkeit) dienen.
Was könnte den der Beruf einer Friseurkraft, einer Unternehmensleitung, eines Supermarkt-Verkäufers, einer Bäckerin oder einer Lehrkraft „nachhaltig“ machen?
Die Gruppen notieren alle passenden Ideen und sortieren sie anschließend nach Themenbereichen.
Am Ende stellen die Gruppen ihre Ergebnisse vor. Alle Ideen werden zu einer gemeinsamen Liste zusammengeführt. Diese Liste kann dann mit der vorhandenen Checkliste verglichen und ergänzt werden. Siehe dazu auch Modul 6.
Aktivität 3
DIE MÖGLICHKEITEN SICHTBAR MACHEN
Bei dieser Aktivität erstellen die Teilnehmenden gemeinsam eine "Karte", auf der sie Möglichkeiten für Green Jobs und nachhaltige Ausbildungsangebote in ihrer Umgebung sichtbar machen. Dabei bringen sie ihr eigenes Wissen ein und ergänzen es durch gemeinsame Recherchen.
Benötigte Materialien und Ausrüstung:
- Vielfalt an Workshop-Materialien (Flipcharts, Stifte, Scheren, Kleber, Haftnotizen, Fotos/Flyer/Icons/Sticker)
- Landkarte bzw. Stadtplan des zu kartierenden Gebiets als Referenz
- Ein geeigneter Ort für eine materialintensive Sitzung
- Werbematerial (Flyer, Visitenkarten, Broschüren, ...) von nachhaltigen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und Organisationen
- Handys, Tablets, Internet ...
Beschreibung der Aktivität:
Zu Beginn klärt die Moderation zusammen mit den Teilnehmenden die folgenden Fragen und notiert die Antworten auf einem Flipchart, damit sie alle während der gesamten Kartierungsphase sehen können. Die Antworten geben Hinweise darauf, wie die Aufgabe (Erstellung der gemeinsamen Karte) zu erfüllen ist. Die Fragen: „Wer kartiert wo, was, wie, warum und für wen?“
Mögliche Fragen und Antworten sind:
Wer erstellt die Karte? Die jungen Menschen selbst.
Wo wird gesucht? Die Region/Stadt, in der sie leben.
Was wird kartiert? Nachhaltige Job- und Ausbildungsangebote, auch Karriereberatungszentren/Jobcenter, Jobmessen usw.
Wie wird die Information gesammelt? Durch die Erstellung einer physischen Karte
Warum wird kartiert? Damit die Teilnehmenden einen guten Überblick über ihre Möglichkeiten bekommen und ermutigt werden, berufliche Wege zu wählen, die zu ihren Wertvorstellungen passen.
Für wen ist die Karte gedacht? Für die jungen Menschen selbst.
Nachdem die grundlegenden Fragen geklärt sind, kann die Kartenerstellung beginnen. Je nach Anzahl der Teilnehmenden kann die Gruppe aufgeteilt werden.
- Recherche: Jede Gruppe recherchiert online nachhaltige Berufe oder Ausbildungsangebote in einer bestimmten Jobkategorie (z. B. Gruppe A: Bildung, Gruppe B: Mobilität). Dabei wird auch nach realen Beispielen in der eigenen Region gesucht (z. B. nachhaltige Unternehmen, NGOs, Bildungszentren). Offline-Recherche über vorbereitete Infomaterialien ist ebenfalls möglich. Mit Farbcodes können die verschiedenen Jobkategorien gekennzeichnet werden.
- Kartenerstellung: Die Gruppen platzieren die gefundenen Joboptionen, Ausbildungsmöglichkeiten, Organisationen, etc auf der Karte – mit Farbcodes oder Symbolen je nach Kategorie. Jeder Eintrag enthält: Name, Ort, Jobkategorie, und ein Stichwort zu den ökologischen/sozialen Aspekten.
- Galeriegang & Diskussion: Die Gruppen besuchen die Karte, stellen Fragen, tauschen sich aus.
- Reflexion: Welche Bereiche sind stark vertreten? Welche fehlen? Welche Jobs sprechen euch an – und warum?
